Baron D'Holbach : a Study of Eighteenth Century Radicalism in France by Max Pearson Cushing
page 98 of 141 (69%)
page 98 of 141 (69%)
![]() | ![]() |
|
Tage und Naechte, der Jahrszeiten, der klirnatischen Einflusse, der
physichen und animalischen Zustaende nicht wohl entziehen koennten: doch fuehlten wir etwas in uns, das als vollkommene Willkuer erschien, und wieder etwas, das sich mit dieser Willkuer ins Gleichgewicht zu setzen suchte. Die Hoffnung, immer vernuenftiger zu werden, uns von den aussern Dingen, ja von uns selbst immer unabhaengiger zu machen, konnten wir nicht aufgeben. Das Wort Freiheit klingt so schon, dass mann es nicht entbehren koennte und wenn es einen Irrtum bezeichnete. Keiner von uns hatte das Buch hinausgelesen; denn wir fanden uns in der Erwartung getaeuscht, in der wir es auf geschlagen hatten. _System der Natur_ ward angekuendigt und wir hofften also wirklich etwas von der Natur, unsere Abgoetten, zu erfahren. Physik und Chemie, Himmels- und Erdbeschriebung, Naturgeschichte und Anatomie und so manches andere hatte nun zeit Jahren und bis auf den letzten Tag uns immer auf die geschmuechte grosse Welt hingeweisen, und wir hatten gern von Sonnen und Sternen, von Planeten und Monden, von Bergen, Thaelern, Fluessen und Meeren und von allem, was dann lebt und webt, das Naehere sowie das Allgemeinere erfahren. Das hierbei wohl manches vorkommen muesste, was dem gemeinen Menschen als schaedlich, der Geistlichkeit als gefaehrlich, dem Staat als unzulaessig erschienen moechte, daran hatten wir keinen Zweifel, und wir hofften, dieses Buechlein sollte nicht unwuerdig die Feuerprobe bestauden haben. Allein wie hohl und leer ward uns in deiser tristen Atheistischen Halbnacht zu Mute, in welcher die Erde mit allen ihren Gebilden, der Himmel mit allen seinen Gestirnen verschwand! Eine Materie sollte sein von Ewigkeit und von Ewigkeit her bewegt, und sollte nun mit dieser Bewegung rechts und links und nach allen Seiten ohne weiteres die unendlichen Phaenomene des Daseins hervorbringen. Dies alles waeren wir sogar zufrieden gewesen, wenn der Verfasser wirklich aus seiner bewegten Materie die Welt vor unsern Augen |
|